Wir dokumentieren an dieser Stelle den Aufruf des Bündnisses Köln gegen Rechts, in welchem auch wir organisiert sind.
(Weiterführend: Unsere Berichte von den HoGeSa-Aufmärschen 2014 in Köln und Hannover)
Zum Jahrestag der HoGeSa-Demo in Köln mobilisieren Hooligans und Nazis
erneut bundesweit zu einem Aufmarsch am 25.10.2015 nach Köln. Unter dem
Motto „Der gleiche Ort – Die gleiche Demoroute – Die gleiche Uhrzeit –
Köln 2.0“ruft der Pro NRW-ler und Anmelder vom letzten Mal, Dominik
Roeseler, dazu auf, nach Köln zu kommen. Schon Wochen vor dem Event
haben weit über Tausend Personen auf Facebook ihr Kommen angesagt. Die
Demonstration ist bei der Polizei angemeldet und in Hooligan- und
Nazikreisen wird eifrig für eine Wiederholung der Randale vom letzten
Jahr in derselben Größenordnung mobilisiert. Die rechten Hools wollen
sich eine rassistisch aufgeladene Erlebniswelt schaffen, bei der sie die
Straße dominieren. Sie versuchen, ihr „Wunder von Köln“, wie sie es
nannten, zu wiederholen.
Letztes Jahr: HoGeSa eskaliert
Vor einem Jahr im Oktober marschierten etwa 5000 Nazis und Hooligans
in der Kölner Innenstadt auf, und konnten besonders am Eigelstein und im
Kunibertsviertel nahezu ungehindert Anwohner*innen und migrantische
Geschäftsleute, Passant*innen und Journalist*innen angreifen, ungeahndet
den Hitlergruß zeigen und braune Parolen skandieren. Antifaschist*innen
waren nicht in der Lage, sich dem Mob entgegenzustellen. Während die
Ausschreitungen schon begonnen hatten, hatte die Polizei vor laufenden
Kameras die Trennung beider Gruppen als ihr Ziel benannt.
Eine angemessene Aufarbeitung durch Polizei, Innenministerium oder vor
Gericht fand bisher nicht statt. Die politische Dimension wurde
verharmlost. Und das, obwohl NRW-Innenminister Jäger nach anfänglichem
Erschrecken über die Exzesse in Köln eine „neue Formation von Hooligans
und Rechtsextremisten“ am Werk sah und meinte, man müsse die
Verwaltungsgerichte überzeugen, solche Veranstaltungen künftig zu
verbieten“. Antifaschist*innen dürfen sich jedoch nicht darauf
verlassen, dass dies tatsächlich passiert.
KÖGIDA, HOGESA und Co
Der HoGeSa-Aufmarsch im Jahr 2014 hat nicht nur zu einer intensiveren
Zusammenarbeit zwischen Hooligans und Neonazis geführt. Rassist*innen
und Nazis aller Couleur fühlten sich ermutigt, ihren Hass und Rassismus
auf die Straße zu tragen. PEGIDA in Dresden blühte auf. Aufmärsche eines
rassistischen Mobs wie in Freital und Heidenau sind – wie die weniger
sichtbaren Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte – zum Alltag geworden.
Auch in Köln gab es im letzten Jahr mehrere Auftritte gewalttätiger
rechter Hooligan-Gruppen: Während einer Gedenkfeier für die Opfer des
Bombenattentats des NSU in der Probsteigasse und mehrfach am Eigelstein
mit Pöbeleien und Übergriffen gegen Passant*innen.
Unter dem Namen KÖGIDA versuchte eine Mischung von Pro NRWlern,
Hooligans und militanten Nazis in Köln auf die Straße zu gehen. Tausende
Kölner*innen stellten sich ihnen in den Weg und machten ihre
rassistischen Aufmärsche zu einem Fiasko für sie.
Dieses Jahr: No Go für HoGeSa – Nazis den Platz nehmen
Den Schock von 2014 wollen wir nicht noch einmal erleben. HoGeSa und Co
mobilisieren deutschlandweit. Wir rufen deshalb über die Grenzen Kölns
hinaus alle, die genug davon haben, dass immer mehr Idioten ihr
menschenverachtendes Weltbild auf die Straße tragen, dazu auf, dieses
Mal den Nazis und Hooligans nicht die Straße zu überlassen. Wir werden
es nicht zulassen, dass wieder diejenigen, die nicht in das rechte
Weltbild dieser dumpfen Rassisten*innen passen, angepöbelt und
angegriffen werden oder sich bedroht fühlen müssen.
Wir wollen am 25.10. mit möglichst vielen Menschen in der Innenstadt, am
Eigelstein, im Kunibertsviertel Präsenz zeigen und den Rechten keine
Chance geben, sich dort wieder breit zu machen.
Zusammen mit anderen Bündnissen wie „Köln stellt sich Quer“ und „Arsch
Huh“ werden wir versuchen, viele tausend Menschen in die Innenstadt und
zum Eigelstein zu mobilisieren. Wir werden den Nazis und Hooligans den
Platz nehmen und deutlich machen, dass sie hier nicht erwünscht sind.
Egal hinter welchem Namen sich Rassist*innen verstecken – HoGeSa,
Kögida, „Pro NRW“ u.a. – wir werden Ihnen entschlossen entgegentreten.
Gegen Rassismus in Köln und überall.
HOGESA-Aufmarsch blockieren
Kommt alle in die Innenstadt am 25.10. – Bahnhofsvorplatz 11 Uhr
Unterstützt diesen Aufruf – Verbreitet ihn weiter – Kommt zu Vorbereitungsveranstaltungen
Aktuelle Infos: facebook
Zum download: Aufruf_Kein Comeback für Hogesa
#nohogesacomeback