Samstag, 18. Juli 2015

Aufruf: Griechenland entscheidet!




Amerikanische Wirtschaftsexpert*innen schlagen angesichts der deutschen Griechenlandpolitik entsetzt die Hände über den Kopf zusammen und der jüdische New York Times Korrespondent erhält antisemitische Leserbriefe, weil er den deutschen Sparwahn in der Times kritisierte.
Damit ist viel über Deutschland und nichts über die Zustände in Griechenland gesagt.

Dass das einzige Thema in den Kommentarspalten ein schlecht recherchierter Boykottaufruf für deutsche Produkte ist und nicht die Tatsache, dass Griechenland inzwischen wieder mit Malaria zu kämpfen hat, ist dann nur konsequent.
"Stoppt die Pleitegriechen" war eine BILD-Kampagne in deren Folge dann sogar griechische Restaurantbesitzende von Wutbürger*innen belästigt wurden.
Deutschland profitiert von der griechischen Krise, Anleihen (gerade kurzfristige) werden ja auch nicht als Schulden aufgezeichnet und tun ihr übriges zur schwarzen Null, auch kann Deutschland nur Exportweltmeister bleiben, wenn der Euro nicht zu hart ist.
Der beliebteste deutsche Politiker ist ein Mann, der so gut mit Zahlen umgehen kann, dass er doch glatt einen Koffer mit 100.000 Mark vergaß.
Die Borniertheit von Presse und Politik scheint unübertroffen.
In Athen liefern sich verschiedene Parteien bürgerkriegsähnliche Schlachten und in Deutschland wäscht man seine Hände schwäbisch-sparsam in Unschuld.
Der deutsche Antigriechismus hat mit den Zuständen in Griechenland einfach nichts zu tun.
Gegen diesen und das ewige Lied vom Sachzwang, dem man sich unterzuordnen habe, wollen wir uns entgegenstellen und uns mit den Griech*innen gegen deutsche Ressentiments solidarisieren.
Tsipras entließ diese Woche einige Minister, die Syriza-Jugend verbrennt Parteifahnen, die Zustände sind milde gesagt angespannt.
Eine weitere Verelendung des Landes wird nur zu mehr Tod, Gewalt und Eskalation führen, egal wie man zu der sozialdemokratischen Syriza stehen mag.
Wer nicht von Staat, Kapital, Nation, Akkumulation, Sachzwängen und dem Geldrätsel reden mag, der soll auch seine antigriechischen Ressentiments behalten.
Im Kapitalismus kann es nur vielen gutgehen, wenn die Mehrheit leidet.
Diese Zustände zu denunzieren ist unsere Aufgabe, nicht die Arroganz gegenüber den Hungernden, die doch sparen sollen.
Schäuble weiß genau, dass Deutschland nur sparen kann, wenn andere sich verschulden.
In diesem Sinne:
Oxi zu Staat, Nation und Kapital!

Startkundgebung der Demonstration um 14:00 Uhr am Rudolphplatz

linksjugend [ˈsolid] köln

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