Während
viele Demonstrierende bei der NoKögida-Kundgebung am Mittwoch der Polizei ein eher zurückhaltendes
Verhalten konstatierten, machten Genoss*innen von uns leider eine andere Erfahrung. Hier der Bericht.
Gegen 18:15 Uhr zog wir los in Richtung Breslauer Platz um von dort aus Richtung
Eigelsteinviertel zu fahren, da sich laut Gerüchten dort mehrere Neonazis und
Hooligans aufhalten sollten. Unter dem Eigelsteintor sammelten sich die 30-35
Menschen umfassende Gruppe und veranstaltete dort zusammen eine Tanzkundgebung,
beobachtet von vier Motorradpolizist*innen die aber nach einer knappen
Viertelstunde abzogen, weshalb auch immer.
Gegen 20:30 Uhr stand ein Streifenwagen am
Eigelsteintor, der aber nach knapp zwei Minuten ebenfalls wieder wegfuhr. Um
21:13 stand ein Wagen des Ordnungsamts Köln vor dem Eigelsteintor, aus dem vier
Beamt*innen ausstiegen und der inzwischen nur noch 15-20 Menschen großen Gruppe
ohne jegliche Vorwarnung die Anlage abnehmen wollten. Es gab keine Bitte, die
Musik leiser zu machen oder ähnliches. Die Gruppe weigerte sich und wollte
Richtung Ebertplatz abziehen.
Die Beamt*innen des Ordungsamts Köln verhinderten
dies durch körperliche Gewalt. Als sich einige Teilnehmer*innen der Party
wehrten riefen die Beamt*innen die Polizei. Gegen 21:20 Uhr traf diese auch ein
und schmiss eine Person zu Boden, schlug diese auch mehrere Male in die Seite
und auf den Kopf und nahm diese mit. Personen, die versuchten, das Vorgehen mit
Kameras aufzunehmen, wurden mit Schlagstöcken gejagt oder bedroht. Die
Beamt*innen der Polizei rissen und schlugen Teilnehmer*innen Bierflaschen aus
der Hand und schmissen diese gegen die Eigelsteintorburg. Die Polizei rief
immer mehr Verstärkung, um die Menge in Schach zu halten. Unterdessen räumten
Zivilbeamt*innen des Ordungsamts heimlich die Anlage in das Auto des
Ordnungsamtes. Die Teilnehmer*innen gingen verbal gegen die massive
Polizeigewalt vor, während Polizei und Ordnungsamt mit Schlagstock und
Pfefferspray drohten.
Gegen 21:30 Uhr zog die Polizei endlich ab
und die Gruppe zog Richtung Ebertplatz ab. Nach knapp 10-15 Minuten wurde die
verhaftete Person wieder freigelassen und kehrte zurück.