In
unserer kapitalistischen Gesellschaft sind die meisten Gebäude,
Grundstücke und Räume in privater Hand. Damit verbunden ist die
Beschränkung des Zugangs: über die Nutzung der Räume
entscheiden nur Wenige. Die kommerzielle Verwertbarkeit steht dabei
meistens im Vordergrund, für kulturelle Angebote muss gezahlt
werden.
Vor
3 Jahren wurde durch die Besetzung der ehemaligen KHD-Kantine in
Köln-Kalk eine solche Alternative geschaffen. Seither ist das
Autonome Zentrum (AZ) ein vielfältiger kultureller Freiraum, welcher
von zahlreichen Besucher*innen genutzt und geschätzt wird.
Das
Angebot an unkommerziellen Veranstaltungen und Workshops ist dabei
ebenso facettenreich und bunt wie sein Publikum: von Partys und
Konzerten, Vorträgen und Fahrradwerkstatt bis hin zum Umsonstladen.
Durch
seine Awareness-Struktur ist das AZ zudem ein Ort gelebter
antisexistischer Praxis, ein Ort an dem aktiv gegen jegliche Form
der Diskriminierung gearbeitet wurde und somit auch ein Ort, der
allen offen steht. Damit ist es eine wahrgewordene Utopie im
Kleinen, eine Insel inmitten einer kommerzialisierten Welt und einer
Gesellschaft der Ausgrenzung.
Geht
es nach dem Willen der Stadt, soll dieses einzigartige Projekt schon
bald einer Grünfläche weichen. Grundsätzlich sind wir für die
Schaffung offener Parkanlagen, doch wiegt der mögliche Verlust des
Autonomen Zentrums um ein vielfaches schwerer.
Ebenso
erscheint das Argument der Nutzung dieser Fläche während der
Ausbauarbeiten der benachbarten Kaiserin-Theophanu-Schule
haltlos, da in nächster Nachbarschaft eine ehemalige Grundschule
leer steht und genutzt werden könnte.
Wir,
die Linksjugend ['solid] Köln, begreifen diese Form der
Selbstermächtigung als emanzipatorische Praxis und gelebte
Utopie. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit dem Autonomen
Zentrum Köln und lehnen jegliche Räumungspläne der Stadt ab.